Tagebuch

[Katerkatz]

Jetzt ist der Katz also schon zwei Jahre tot. Sagt man nicht immer, es wird leichter? Ich glaube langsam, dass das Bullshit ist. Es kommt zwar seltener vor, dass der Schmerz unerwartet aus dem Nichts einreitet, aber er ist noch genauso roh, drängend und scharf. Vielleicht liegt das daran, dass die Liebe nicht weniger wird, nur weil ein bisschen Zeit vergeht.

Ich weiß, dass es ein bisschen verrückt klingt, aber als der Katz und ich uns das erste Mal begegneten, da haben wir uns erkannt. Wir haben sofort die selbe Sprache gesprochen. 
Als er krank und immer kränker wurde, brach es mir das Herz. Ich habe alles getan, um herauszufinden, was los ist. Ich habe mit aller Kraft versucht, ihm eine Chance zu geben. Dabei habe ich Fehler gemacht, die ich mir auch heute noch nicht verziehen habe. Schlussendlich haben wir beide den Kampf gegen den Krebs verloren.
Nach seinem Tod habe ich ihn gesucht. Irgendetwas in mir hat gehofft, ihn auf der Straße, in den Blicken anderer, wiederzufinden. Aber er ist nirgendwo. Außer vielleicht in diesem viel zu großen, viel zu leeren Platz mitten in meinem Herzen. 

Mein Katerkatz. Meine große Liebe. Mein bester Freund.
Er fehlt mir so.