Haltstopp, Neuorientierung & Kekse
Feiertage und Urlaub. Ich verbringe sehr viel Zeit mit Nichtstun, Hauselfen und auf der Matte. Insbesondere viel Zeit auf der Matte. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Gelegenheit hatte, meine Gedanken zu ordnen, oder nein, das trifft es nicht — sie einfach sein zu lassen. Nicht nur oberflächlich mitzubekommen, was mich beschäftigt, was mich umtreibt, sondern ein wirkliches, echtes Gefühl dafür zu bekommen, was mich bewegt, was mir fehlt, was ich brauche. Was mein Körper braucht. Seit Monaten laufe ich nur den Alarmsignalen hinterher oder lasse mich von ihnen scheuchen, obwohl im Grunde alles schon sehr lange und sehr laut HALTSTOPP schreit. Aber ich habe weitergemacht, mich zusammengerissen, immer weitergemacht, alle meine Reserven aufgebraucht und nun geht einfach nichts mehr.
Was ich brauche, ist ein Richtungswechsel. Die letzten Wochen waren nicht nur beruflich stressig, sondern auch emotional extrem belastend. Mein offizieller Status ist jetzt erstmals seit Abschluss meiner Ausbildung „arbeitssuchend“. Ich, die persongewordene Pflichterfüllung schlechthin, habe noch nicht den Hauch einer Ahnung, wie es ab März weitergeht. Das ist ein sehr, sehr merkwürdiges Gefühl.
Kekse. Während ich das hier tippe, esse ich die letzten beiden Exemplare der Ladung Kekse, die die Arbeitskollegin des Mannes für mich gebacken hat. Obwohl sie normalerweise gar nicht vegan backt. Und mich noch nicht mal kennt. Mein persönlicher Weihnachtsengel, echt mal jetzt.
Davon abgesehen habe ich heute ausgeschlafen, schon drei Portionen Gemüse gegessen und auch sonst eine ungemein entspannte Zeit gehabt. Ich werde mich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass das etwas Gutes ist.