Serien & Filme,  Tagebuch

Filme, Dokus & Kino (immer noch krank)

Puh, ich bin so müde. Seit einer Woche liege ich jetzt schon wieder flach — einen ganzen Tag war ich gesund, bevor ich mir den nächsten Virus eingefangen habe. Das kommt davon, wenn man sein Immunsystem zu früh lobt. Naja. Jedenfalls verbringe ich meine Zeit mittlerweile nicht mehr mit Fieber, sondern mit Genesen. Also hauptsächlich. Heute war ich zur Abwechslung mal wieder beim Arzt, weil mir, tataratam: ’ne Eierstockzyste geplatzt ist. Gestern noch aus dem Gesicht sekretieren, heute mal in den Unterleib bluten; mein Körper hat schon einen ziemlich geilen Humor zur Zeit. War aber ein schöner Spaziergang, mal in die Ferne sehen statt Fernsehen, HARHAR, Wortwitzchen. (Merkt man eigentlich, dass mir die Decke auf den Kopf fällt?)

Game Night. Irre albernes Nonsensefilmchen über eine Gruppe von Freunden, die liebend gerne Spieleabende veranstalten und plötzlich einen Spieleabend ganz besonderer Art erleben (Entführung, Mord und Totschlag, Sie verstehen). Jason Bateman und Rachel McAdams sind einfach urkomisch zusammen, ich habe Tränen gelacht. (8/10)

Ready Player One. In einer nicht allzu fernen Zukunft wohnen die meisten Menschen in Slums; das echte Leben findet in einer virtuellen Realität namens OASIS statt. Und die muss jetzt aus Gründen von jungen, schönen Menschen gerettet werden. Der Film kann sich nicht entscheiden, was er sein möchte: Dystopie? Avatar-Kopie? Popkultur-Stückchen? FVX-Schlacht? Überhaupt: Ich hoffe sehr, dass wir die 80er bald mal durchgekaut haben, nichts langweilt mich mehr. Auch schönen Gruß an Maniac, was das angeht. (5/10)

Titicut Follies. Seit Jahren bin ich um diese Doku über Bridgewater, einer Anstalt für „geisteskranke Straftäter“ in Massachusetts,  herumgeeiert. Zurecht. Die Zustände, die 1967 (und wenn man diversen Medienberichten glauben mag, auch noch viele Jahre darauf) in dieser Einrichtung herrschten, sind schon als Zuschauer kaum zu ertragen. Und ich bin mir sicher, dass es von diesen Orten auch heute noch unzählige weitere auf der Welt gibt. (ohne Wertung)

Bohemian Rhapsody. OH I LIKED THIS ONE. Kritiken wurden schon genug geschrieben, da muss ich mich nicht einreihen. Mir hat jedenfalls genau das, was am meisten kritisiert wurde, am besten gefallen: Dass der Film nicht in die Tiefe geht. Dass er Freddie Mercury eben nicht auseinandernimmt, seine Sexualität analysiert, in die Tiefen seiner wie auch immer gearteten Abgründe hinabsteigt. Ich finde nämlich: Das geht mich alles gar nichts an. Und bis auf den einen oder anderen völlig unnötigen Cheeziness-Moment hat Bohemian Rhapsody mir exakt das gegeben, was ich wollte: Einen Film über einen großartigen Sänger und herausragenden Entertainer, der mich mit dem Gefühl großen Verlustes über seinen frühen Tod entlassen hat — und dem Glück, sein Talent erlebt haben zu dürfen. (8/10)

TIME: The Kalief Browder Story. Doku über Kalief Browder, der drei Jahre in Haft auf Rikers Island verbrachte, ohne je verurteilt worden zu sein. Es ist schlicht erschütternd, was dem jungen Mann widerfahren ist — nicht vor vielen Jahrzehnten in irgendeiner menschenverachtenden Diktatur, sondern in den Jahren 2010 bis 2015, IN FUCKING NEW YORK. Unbedingt sehenswert. Es sei denn, man möchte nicht wissen, wie unfassbar dünn die Decke der Zivilisation wirklich ist. (ohne Wertung)

Danke an JESHOOTScom für das Beitragsbild! (Pixabay)