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20. Jun 2012 Serien 2012 (III)
Misfits – Staffel 1
★★★★★★★★☆☆
Ich weiß leider gar nicht mehr, wer mir vor etlichen Wochen Misfits empfahl, aber seitdem wir die erste Staffel gesehen haben, komme ich nicht umhin, selber empfehlend tätig zu werden (wie der weltbeste Supergarv am eigenen Leib erfahren musste). Hier, also, folgendes: Wer selber sehen möchte, wie ein Haufen zum Sozialdienst verdonnerter Jungendlicher vom Blitz getroffen wird, deshalb Superkräfte entwickelt und jetzt irgendwie klarkommen muss – mit sich, den Anderen, der Gesamtsituation und den Superkräften nämlich – der soll das bitte unbedingt tun.
American Horror Story – Staffel 1
★★★★★★★☆☆☆
Ich bin üblicherweise nicht so empfänglich für das Horror-Genre, doch nachdem sich American Horror Story in fast aller Munde tummelte und ich entdeckte, dass die Serie auf Ryan Murphys Mist gewachsen war, ließen wir es auf einen Versuch ankommen. Grundsätzlich wurden wir nicht enttäuscht: Die Geschichte der Familie Harmon, die ahnungslos ein Haus mit Vergangenheit bezieht, während sie die eigene eigentlich liebend gerne hinter sich lassen möchte, ist packend erzählt und kribbelt schön im Nacken, ohne allzu eklig zu sein. Die Staffel beginnt ruhig und zieht gegen Mitte richtig schön an; da werden auf so vielen unterschiedlichen Ebenen Geschichten verflochten und Charaktere verdichtet, dass es eine Freude ist. Und dann (wir kommen nun zur oben erwähnten Grundsätzlichkeit), fällt in den letzten paar Folgen alles schlaff zusammen. Wie ein Hefeteig im Durchzug. Schadepopade!
Mad Men – Staffel 3
★★★★★★★★★☆
Irgendwie habe ich das Bedürfnis, jede Mad-Men-Staffelbesprechung (S01, S02) mit einem satten Yay!
zu beginnen. Also: Yay!
Es ist kaum zu glauben, dass das Script dieser Staffel noch besser ist, als das der vorangegangenen Staffeln, aber, hier, ernsthaft: Es ist besser. Packender, schneller. Der zeitliche Kontext wird konkreter, die Charaktere dynamischer, die Handlung komplexer, und am Ende – also meine Herren! Es geht schon gut ab, da im New York der 1960er.
Dr. House – Staffel 7
★★★★★★☆☆☆☆
Kurz: Enttäuschend. Lang: Es scheint tatsächlich so etwas wie eine goldene Regel zu sein, dass die siebte Staffel der Nackenbrecher einer jeden Serie sein muss. Jedenfalls ist die siebte Staffel Dr. House so derartig lahm und soapig, dass ich mich gar nicht mehr groß daran erinnern kann, was darin überhaupt passiert ist. Ich weiß nur noch, dass mir das Hin- und Her des Hauptcharakters echt enorm auf den Sack geht; es ist so schade, dass er sich auf Teufel komm raus nicht weiterentwickeln darf. Da half auch die obligatorische Musical-Folge und ein weiterer Teammitgliedwechsel nicht – obwohl Amber Tamblyn als Medizinstudentin Martha M. Masters echt sugar war.
Shameless – Staffel 1
★★★★★★★★★☆
Aaaw. Ich mein: Aaaw! Ich bin ja so verliebt, so verliebt war ich seit Friends nicht mehr. Doch ganz ruhig von vorne: Die Familie Gallagher hat vieles: Sechs Brüder und Schwestern, ein (nur mäßig legal) bewohntes Haus im Arbeiterviertel von Chicago, gute Nachbarn, ständig Geldsorgen, und einen permanent besoffenen Vater – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und weil es sonst niemand tut, nehmen die Kinder ihr Leben einfach selbst in die Hand. Dabei kommen so ziemlich alle aktuellen Gesellschaftsthemen (wie Alkoholismus, Verarmung, Sexualität, Drogenkonsum, Kriminalität, Rassismus) auf den Tisch – glücklicherweise ohne den erhobenen Zeigefinger oder verklemmten Druck auf die Tränendrüse. Das Ganze ist überaus ehrlich erzählt und so großartig besetzt … mir wollte ständig das Herz platzen, und als wir zufällig über die Wiederholung einer Folge stolperten, blieben wir einfach glückselig grinsend vor dem Bildschirm sitzen. Große Serienliebe. Wer einmal reinschnuppern möchte, guckt einfach die Promo hier oder das ohnehin absolut repräsentative Opening Theme.