Tagebuch

Das Jahr 2021 im Rückblick

Letztes Jahr schrieb ich »2020 war das mit Abstand schlimmste Jahr meines Lebens«. Little did I know.

  • Wohl gefühlt oder krank gewesen?
    Phew, man. I don’t even know where to start. (Verzeihen Sie mein Englisch, ich war dieses Jahr sehr, sehr viel alleine und habe meine Zeit Wörter konsumierend verbracht (Bücher, Musik, TikTok, Podcasts), alles in english, und mir ist dabei womöglich die Muttersprache ein wenig durcheinandergeraten.) Also, wo waren wir? Achja. 2021 war schlimm in gesundheitlicher Hinsicht, körperlich wie auch mental. Ich habe die letzten Monate 2020 sowie die ersten Monate 2021 in einer vernichtenden Angstspirale verbracht. Mein Zustand war so schlecht, dass ich selbst nicht mehr stattgefunden habe, alles war Angst, Verzweiflung und die absolute Gewissheit, dass mein Leben vorbei ist. Besserung trat erst ein paar Wochen, nachdem ich mein Antidepressivum abgesetzt(!) hatte, ein – und ich bin heute noch dabei, zu verarbeiten, was da eigentlich passiert ist. Körperlich ist nach wie vor so einiges im Argen und ich ergänze alle paar Wochen meine Sammlung an Symptomen und Krankheitsbildern. Das Tal ist sehr lang, der Weg ist echt rocky, und ich kann gar nicht zählen, wie oft ich alleine in diesem Jahr umgeworfen wurde und mich wieder kleinteilig vom Boden aufsammeln musste.
  • Haare länger oder kürzer?
    Etwas kürzer.
  • Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
    Keine Veränderung.
  • Träume gelebt? Wünsche erfüllt?
    Der Mann und ich waren auf Kreta. Damit haben wir uns einen Wunsch nach Ruheurlaub erfüllen wollen – die Realität war jedoch nur begrenzt traumhaft.
  • Mehr bewegt oder weniger?
    Weniger. So viel weniger. Der Körper, die Psyche – Sie verstehen.
  • Die aufregendste Unternehmung?
    Mit dem Mann auf einen Berg zu steigen.
  • Die teuerste Anschaffung?
    Gefühlt die drölfzig neuen Topfpflanzen. Wir zählen aktuell 69 Stück; spinnmilbenbedingt gab es ein paar Verluste zu beklagen.
  • Das leckerste Essen?
    Kretasalat, Wassermelone und Rakí am Strand. Waren auch die schönsten Momente in diesem Jahr.
  • Buch des Jahres?
    Crooked Kingdom. Hold Back the Tide. Insgesamt 110 Bücher gelesen (+15 DNF (die meisten um die 70%, so frustrating!), + 4 Currently Reading.)
  • Serie des Jahres?
    Outlander. Shadow and Bone. WandaVision. Bridgerton.
  • Film des Jahres?
    Dune: Part One.
  • Das beste Lied?
    Musikmäßig war 2021 besonders schwierig. Der Körper, die Psyche – Sie verstehen. (Kein Herzlied dieses Jahr.)
  • Das beste Album?
    Insbesondere und immer noch Taytays folklore und evermore. twenty one pilots, Scaled And Icy. Sia, Music.
  • Das schönste Konzert/Musical/Theater?
    Nix. Scheiß Corona.
  • Die meiste Zeit verbracht mit …?
    Verzweiflung. Dem Mann. Dem besten Ponyfreund.
  • Die schönste Zeit verbracht mit …?
    Dem Mann. Der zweiten besseren Hälfte. Dem besten Ponyfreund.
  • Vorherrschendes Gefühl?
    Verzweiflung.
  • Dieses Jahr zum ersten Mal getan?
    Signifikant zugenommen und nicht damit gehadert. Einen Schweinebauch gekrault.
  • Dieses Jahr nach langer Zeit wieder getan?
    Im Meer geschwommen. Am Strand geschlafen. Zeit mit Pferden verbracht.
  • 3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
    Krankenhausaufenthalte. Lebensqualität beeinträchtigende Symptomatik. All das Seelenleid.
  • Die wichtigste Sache, von der ich jemanden (oder mich jemand) überzeugen wollte?
    Dass Impfen knorke und Maske tragen hammer ist.
  • Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
    I’m at a loss here.
  • Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
    Das mit den schlechten Zeiten ernst gemeint zu haben.
  • Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
    »Du kannst jederzeit mit ihm arbeiten, wenn Du möchtest.«
  • Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
    »Zwei bis dreimal die Woche bekomme ich hin.«
  • Und was war sonst noch?
    • Wanderungen mit dem Mann, der zweiten besseren Hälfte und viel Piquenique-nique-nique.
    • Pandemie, soziale Verarmung und Hilflosigkeit ob der gesellschaftlichen, politischen und klimakatastrophalen Gesamtlage.
    • Renovierungsarbeiten und ein neues Bett.
    • Erstimpfung, Zweitimpfung, Boosterimpfung und letztendlich Antikörpertiter, die vermuten lassen, dass der Mann und ich irgendwann zwischendurch auch mal genesen sind.
    • Ungemein viel Psychotherapie, und, auch wenn es nicht so klingen mag, eine ganze Menge Heilung.
  • Dieses Jahr war mit einem Wort …?
    Schwierig.

So waren 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020.