Tagebuch

Werkstattbesuch, Roadrage, Abschied

Werkstattbesuch am Dienstag. Das Seromobil hat übers Wochenende einen Ausflug in die Werkstatt unternommen. Geplant waren eine große Inspektion und ein Zahnriemenwechsel, aber da es immerhin schon zehn Jahre alt ist, rechnete ich fest damit, dass noch mindestens die Bremsen, drölfzig Dichtungen und weitere Verschleißteile ausgetauscht werden müssten. Es handelt sich immerhin um einen Fiat 500, der nicht unbedingt für seine Robustheit bekannt ist. Da ich jedoch kürzlich offenbar zur Teilzeitglückspilzin avanciert bin, erging lediglich der Hinweis, dass beim nächsten Werkstattbesuch das Ventilspiel eingestellt werden sollte. Und als Bonustrack konnte ich den kleinen schwarzen Drecksack für 100 Euro weniger als veranschlagt auslösen. Hammersache, so kann es gern öfter laufen.

Roadrage am Mittwoch. Am frühen Abend trachtete ein Testosteronmonster dem Seromobil und einer weiteren Verkehrsteilnehmerin nach der Unversehrtheit. Sie kennen das: Random Typ beschleunigt extra hart auf eine rote Ampel zu, um seine Spur zu besetzen und überholt anschließend, indem er sich die nicht vorhandene Lücke kurzerhand herbeinötigt. Als er an der nächsten Ampel dann auch noch ausstieg und körperliche Handlungsbereitschaft signalisierte, indem er auf das Dach der anderen Fahrerin schlug, bin ich womöglich ein klein wenig ausgerastet. Den inneren Teufel habe ich wirklich lange nicht mehr von der Leine gelassen — aber in dieser Sekunde rastete etwas sehr, sehr satt ein, und es wurde herrlich verbal. Dass das ausgerechnet auf dem Weg zum Yoga passierte, ist ein gar köstliches Detail, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Abschied am Donnerstag. Der Kollege, der vor einem halben Jahr erst bei uns angefangen und mich unterstützt hat, verließ am Donnerstag überraschend ein paar Tage früher als geplant das Unternehmen. Nach einer spontanen Blitzübergabe schüttelten wir uns die Hand, versicherten uns gegenseitig, eine Menge Spaß bei der gemeinsamen Arbeit gehabt zu haben und wünschten uns alles Gute. Erst, als er aus der Tür heraus war, merkte ich, wie traurig mich der Abschied wirklich stimmte. Sie wachsen einem so schnell ans Herz.

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Noch drei Wochen.

Danke an ToNic-Pics für das Beitragsbild! (Pixabay)