Tagebuch

Ein freier Tag, Aufräumen, 999 Fragen

Ein freier Tag. Für den Tag nach dem Konzert hatte ich mir in weiser Voraussicht freigenommen. Nicht, weil ich befürchtete, verkatert oder sonstwie übermüdet zu sein, sondern um dem Abend angemessenen Raum zum Nachklang zu geben. Und so habe ich gestern in Ruhe gebloggt, aus der Set- eine Playlist gemacht, sie mehrfach gehört, dem Mann verliebte Nachrichten geschickt und in Begeisterung geschwelgt, anstatt sie direkt vom üblichen Wahnsinn überschreiben zu lassen.

Aufräumen. Konmari ist in aller Munde (und auf Netflix). Ich habe nur ein paar Ausschnitte gesehen und auch das Buch nicht gelesen, räume aber im Grunde seit Teenagertagen sehr ähnlich auf – nur, dass ich mir nichts an die Brust drücke, um reinzuspüren. Das hat langfristig dazu geführt, dass ich wenig überflüssige Dinge besitze und selten dazu tendiere, Dinge zu kaufen, die ich nicht brauche. Und das nährt nicht nur meinen inneren Monk – ich bin auch der festen Überzeugung, dass eine gewisse Sparsamkeit an Besitztümern vieles einfacher macht. Eines habe ich von Marie Kondo aber mitnehmen können: Schals zu falten. SO PRETTY! (Memo an mich: Auch mal ein paar ernsthafte Gedanken über Verlockungen und Gefahren von Selbstoptimierung formulieren.)

999 Fragen (71–80)

  1. Welches Wort bringt dich auf die Palme?
    Bluse.
  2. Bist du schon jemals im Fernsehen gewesen?
    Ja. Lokalzeit zum Thema Bloggen.
  3. Wann warst du zuletzt nervös?
    Sie können sich das vielleicht nicht vorstellen, aber dass ich jetzt ernsthaft über diese Frage nachdenken muss, macht mich glücklich, denn: Früher hat es mich nervös gemacht, das Haus zu verlassen. Menschen haben mich nervös gemacht. Kommentare schreiben hat mich nervös gemacht. Eigentlich hat mich alles, was mit sozialer Interaktion zu tun hat, nervös gemacht — wenn es mich nicht direkt in die nackte Panik getrieben hat. Wo ist sie eigentlich geblieben, die Angst? OMG, ich möchte mich in dieser Antwort wälzen!
  4. Was macht dein Zuhause zu deinem Zuhause?
    Das Wissen, wo alles seinen Platz hat. Der Minimalismus, der meinen Geist beruhigt. Der Mann, der alles mit Leben füllt.
  5. Wo informierst du dich über das Tagesgeschehen?
    Nicht auf jeden Zug aufzuspringen und nicht bei jeder Sensation oder bei jedem Unglück hautnah dabei zu sein, ist wichtig für meine geistige Gesundheit. Daher nehme ich mit, was in meine Timelines gespült wird, was der Mann erzählt, wovon die Kollegen berichten. Zu Themen, die mir auf lange Sicht bedeutsam erscheinen, lese ich mir online möglichst aus mehreren Quellen Hintergründe an.
  6. Welches Märchen magst du am liebsten?
    Fällt mir jetzt nichts zu ein.
  7. Was für eine Art von Humor hast du?
    Das ist von innen heraus immer so schwer zu beurteilen, aber mit dreckig und albern liege ich glaube ich nicht ganz falsch.
  8. Wie oft treibst du Sport?
    Zur Zeit gar nicht, es ist furchtbar. (Yoga ist kein Sport, da nehme ich es sehr genau mit.)
  9. Hinterlässt du einen bleibenden Eindruck?
    Eher nicht.
  10. Auf welche zwei Dinge kannst du nicht verzichten?
    Freundschaft, Musik und Gelächter.