Tagebuch

Erste-Hilfe-Kurs, Rotweinyoga, Testosteron

Hello, Partypeople! Diese Woche war genauso unerfreulich wie die letzte, und wenn ich in der letzten Woche schon müde war, dann bin ich mir nicht sicher, was das jetzt für ein Zustand sein soll. Aber well. Wir werden sehen.

Erste-Hilfe-Kurs gemacht. Es war mein dritter, und obwohl in den letzten Jahren kaum neue Techniken hinzugekommen sind, habe ich eine Menge neues gelernt. Wie man eine Fingerkuppe sinnvoll abpflastert, zum Beispiel. Und, dass die Sache mit der stabilen Seitenlage gar nicht so einfach ist, wenn man selbst recht klein ist, keine Kraft in den Händen hat und sich nicht mit beiden Knien auf den Boden knien kann. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber am Ende habe ich es geschafft, ungefähr das Doppelte meines eigenen Körpergewichts erst auf den Rücken und dann auf die Seite zu legen. (Insgeheim bin ich stolz darauf, aus meiner Komfortzone herausgekommen zu sein und jemanden gefragt zu haben, ob ich wohl nochmal an ihm üben dürfte. (Einen mir weitgehend fremden Menschen! Mit Körperkontakt! Außerhalb einer Yogastunde! Irre.))

Rotweinyoga. Nun, ich bin kein Freund dieses ominösen Bieryogas. „Bewusst die Wirkung des Bieres zu erfahren“ ist aus meiner Sicht bloße Schönrederei eines besseren Partygags. Kurzum: Für mich schließen sich Alkohol und Yoga eigentlich völlig aus. Völlig, da Alkohol Nerven und Zellen schädigt und tendentiell aggressiver macht. Und eigentlich, weil ich die letzten beiden Donnerstage irgendwie selbst mit einem Glas Rotwein auf der Matte gelandet bin. Sie verstehen: Der Tag war hart, die Flucht verlockend, das Ritual sehr schön. Aber meine Güte, dieses Sodbrennen! Ein verdammt hoher Preis für ein bisschen extra-Gemütlichkeit. Und seien wir ehrlich: Ein gepflegter Salvia-/Weihrauch-/THC- oder von mir aus auch Palo-Santo-Rausch würde thematisch einfach besser passen.

Außerdem trachtete mir ein mir völlig unbekannter Autofahrer aus mir völlig unbekannten Gründen nach dem Leben. Er gab Gas wie wild, bremste scharf ab, fuhr an, stellte sich sofort wieder auf die Bremse, gab wieder Gas, fuhr Schlenker, hielt länger, gab wieder Gas — wenn sein Beifahrer nicht so offensichtlich amüsiert gewesen wäre, hätte ich echt Sorge gehabt, dass da jemand mitten auf der Landstraße von einem mittelschwereren gesundheitlichen Problem übermannt worden wäre. Lassen Sie es mich so sagen: Es war nicht ganz so leicht, ihm Liebe und Frieden zu wünschen. Ich habe es natürlich trotzdem getan und es sogar ein klein wenig so gemeint.