Tagebuch

Essen, nochmal Bohemian Rhapsody, Brautkleid

Was für eine Woche, man kommt ja zu nix. Ich habe wirk­lich ver­sucht, es lang­sam ange­hen zu las­sen. Schwie­rig, wenn der Job nach fast zwei Wochen Arbeits­aus­fall über einen drü­ber­rollt wie eine D‑Zug-betrie­be­ne Dampf­wal­ze. Ein zusätz­li­ches Paar Ner­ven wäre jetzt ganz schön. 

Essen. Ikea hat jetzt einen Veggie Dog, ich habe vor Glück fast in die Röst­zwie­beln geweint. Außer­dem gab es einen Sau­er­bur­ger bei Bun­te Bur­ger in Köln Ehren­feld, wobei wir uns bei Gele­gen­heit mal über die all­ge­mei­ne Ten­denz unter­hal­ten müs­sen, statt ein­fa­cher Bur­ger uness­ba­re Tür­me hoch­ge­sta­pel­te Ess­kunst­wer­ke zu ser­vie­ren. Einen Bur­ger muss man ein­fach mit zwei Hän­den hal­ten kön­nen, um see­lig schnau­fend hin­ein­zu­bei­ßen. Apro­pos ein­fach: Es gab auch Nudeln bei Vapia­no, sie­he oben. 

Bohe­mi­an Rhap­so­dy. Ein zwei­tes Mal gese­hen, dies­mal als OmU und in Beglei­tung mei­ner Lieb­lings-Super­garvs. Die groß­ar­ti­ge Leis­tung von Rami Malek nutzt sich nicht ab.

Geh- und Seh­hil­fen. Das Knie (rechts) macht immer noch Pro­ble­me und die Kol­la­te­ral­schä­den (links) machen es erfor­der­lich, Ein­la­gen zu tra­gen. Ich bin nun stol­ze Besit­ze­rin einer Son­der­an­fer­ti­gung zur Kor­rek­tur mei­ner über­pro­nie­ren­den Füße. Außer­dem habe ich gelernt, Achil­les­seh­ne sowie Groß­ze­he fach­kun­dig zu tapen. Und weil man bei so viel Kor­rek­tur schon mal durch­ein­an­der­kom­men kann, trug ich meh­re­re Stun­den Bril­le und Kon­takt­lin­sen gleich­zei­tig. Und wun­der­te mich. Ist das wohl die­ses Alt­wer­den, von dem alle sprechen?

Noch­mal zurück zum Braut­kleid. Hier sehen Sie meins, es war sehr ein­fach und des­halb sehr per­fekt. Und schau­en Sie nur, wie wun­der­voll die­ser Raum ist! Man soll­te viel häu­fi­ger in Tape­ten­zim­mern heiraten. 

(Seit­her bin ich auch für Beer­di­gun­gen per­fekt aus­ge­stat­tet, ein nicht zu unter­schät­zen­der Nebeneffekt.) 


*** Gelesen ***

Hof Buten­land stellt ange­sichts des neus­ten Schlacht­hof­skan­dals eine Men­ge unbe­que­mer Fra­gen: »Gibt es eigent­lich eine grö­ße­re Augen­wi­sche­rei als den omi­nö­sen Metz­ger des Ver­trau­ens?« Ich sage: Nein. (Soll­te ich jemals mor­gens auf­wa­chen und von Ver­trau­en durch­drun­gen aus­ru­fen: »Och, jetzt mal fix mit Bol­zen­schuss­ge­rät aus­ge­knockt und fach­män­nisch zum Aus­blu­ten auf­ge­hängt wer­den«, über­den­ke ich die­se Ein­schät­zung, ver­spro­chen.) Übri­gens: Umstän­de wie die jüngst ent­deck­ten wur­den bereits aus­führ­lich in Foers 2012 erschie­ne­nem Tie­re essen beschrie­ben. Wir haben es hier nicht mit »zuneh­men­der Ver­ro­hung« zu tun, son­dern mit Alltag.

Dr. Chris­ti­ne Bla­sey Ford kann auch über einen Monat nach der öffent­li­chen Befra­gung zum Fall Kava­n­augh ihren Job an der Uni­ver­si­tät nicht aus­üben: »Chris­ti­ne Bla­sey Ford Is Still Being Put Through Hell« (The Cut, eng­lisch). Nur, falls noch­mal jemand auf die Idee kommt, Opfern vor­zu­wer­fen, sie wür­den öffent­lich über ihre Erfah­run­gen mit sexu­el­ler bzw. sexua­li­sier­ter Gewalt spre­chen, weil sie die Auf­merk­sam­keit genös­sen. (via @ellebils Ret­weet)